„ROSIE“ (1965) war der erste DJ Mixer, der auch speziell für einen Club entwickelt wurde, dem „Haven Club“ in New York. Der Name kam auf Grund sein Lackierung, die in purpurnem Rot war. Der kleine Mixer hatte drei Volume-Fader und zwei Kippschalter: Für die Kopfhörer-Auswahl zum Vorhören und zum An- und Ausschalten des Mikros. Einen Crossfader gab es nicht.
Der „BOZAK CMA-10-2DL“ (1971) war dann der erste Mixer, der kommerziell verfügbar war. Mit sechs Kanälen im 19-Zoll-Rackformat, einfachen EQs für Bass & Treble, einem Balance-Regler um den Sound von Links nach Rechts zu bringen und durchgehend Drehregelern, spielte er zu dieser Zeit in der obersten Liga. Die 1.000$ Anschaffungskosten erklärten sich allerdings auch durch den hochwertigen Klang im audiophilen Bereich, weshalb er auch heute noch unter Sammlern sehr begehrt ist.
1977 kam der erste DJ-Mixer mit horizontalen Crossfader auf den Markt: der „CITRONIC SMP101“. Das US-Unternehmen GLI baute darauf hin einige erschwingliche Modelle für den „Massenmarkt“.
Dazu gehörte der „GLI DISCO 3800“, der „GLI PMX 7000“ oder „GLI PMX 9000“, der Mitte der 80er Jahre bei mobilen und Hip-Hop-DJs sehr verbreitet war. Vom Sound jedoch kamen die Modelle jedoch nie an den Bozak ran, obwohl ein 5-Band-Master-Equalizer vorhanden war.
1980 kam dann der „FORMULAR PM-80“ auf den Markt, der für jeden Kanal einzeln, Dreh-Equalizer verfügbar hatte. Außerdem war er modular aufgebaut, so dass einzelne Bauteile flexibel einsetzbar waren.
Ende der Achtziger nahmen die Maße des DJ-Mixers wieder ab. DJ Cash Money nutzte 1988 zur DMC DJ-Weltmeisterschaft den „GEMINI MX-2200“, einen kompakten 2-Kanal-Mixer mit symmetrischen Aufbau / Design, der damit eine neue Kategorie – den Battlemixer – darstellte. Auch DJ Jazzy Jeff und die HipHop-DJ-Community feierten diesen Mixer extrem viel, auch wenn er qualitativ gar nicht so hochwertig verarbeitet war.
Zur selben Zeit wurde auch die Sampling-Technologie erschwinglich und damit die DJ-Mixer ausgebaut. 1988 wurde der „NUMARK PPD DM-1755“ vorgestellt, das erste Mischpult, dass direkt einen Sampler integriert hatte.
1989 startet die Firma VESTAX mit ihrer PMC-Serie. Der Fokus der Serie war stetig hohe Qualität und zugeschnitten für den Turntablisten, der sein Werkzeug als Musikinstrument sieht. Der „VESTAX PMC-30“ hatte als erster Mixer einen austauschbaren Crossfader.
Zu den anderen wichtigen und populären Modellen gehörte der „VESTAX PMC-05 PRO“ (1997), die digitale SAMURAI-Serie und der schmale Battle-Mixer „VESTAX PMC-06 ProA“ (1998). Der 06 hatte auch als erste die Funktion „Hamster“-Reverse mit den man die Kanäle umtauschen konnte. Außerdem ließ sich die Fadercurve einstellen – ob sanfter oder harter Crossfader bzw. Übergang.
Die alljährliche DMC DJ-Weltermeisterschaft brachte einen weiteren populären Mixer hervor: Der „TECHNICS SH-DJ1200“ war der offizielle Mixer dieser Competition – einfach, edel und aufgeräumt. Allerdings hatte die Popularität auch damit zu tun, dass bis 2005 nur Equipment der Firma TECHNICS, also 1210er-Turntables und diesem Mixer in den offiziellen Regeln zugelassen waren – gleiche Basis für alle. Wer zur DMC antreten wollte, dann an diesem Equipment…
Der heutige Club-Mixer-Standart, der in eigentlich jeder Location zu finden ist, ist die 4-Kanal-DJM-Reihe von PIONEER. Der „PIONEER DJM-500“ kam 1995 auf den Markt und hatte als einer der Ersten eine Effektsektion, die die Geschwindigkeit bzw. das Tempo der Effekte automatisiert auf die BPM der laufenden Musik synchronisieren konnte. Der 500er hatte sieben Effekteinstellungen: „Auto BPM Counter“ / „Delay“ / „Echo“ / „Reverb“ / „Pitch Shifter“ „Flanger“ / „Send/Return“. 1999 folgte der DJM-600 mit einstellbarer Crossfader-Curve und der DJM-700, anno 2007: Der Pionier mit komplett, interner Digital-Signalverarbeitung.
2001 brachte RANE mit dem „RANE TTM-56“ den ersten Computer-kontrollieren, magnetischen Fader auf den Markt. Bis heute ist es der schnellste, präziseste und langlebigste Fader auf dieser Erde, der so gut wie keine Verschleisserscheinungen zeigt.
2004 brachte die Firma ALLEN&HEATH erstmals einen Mixer mit MIDI-Schnittstelle auf den Markt. Mit dem 5-poligen MIDI-Output des „XONE:92“ konnte man verschiedene Schalter des Mixer verwenden, um bestimmte Parameter in Computer-Programmen über das Mischpult zu steuern. Hardware und Software begannen zusammen zu wachsen. Nebenher hat dieser Mixer einen brillanten analogen Klang und viel beschworene Filter, die in der elektronischen Szene weite Verbreitung gefunden haben.
Über die Jahre kamen mehr Mischpulte mit integrierten USB-Audiointerfaces auf den Markt. Darauf folgten Controller, die sich mit so genannten Digital Vinyl Systemen (DVS) verbinden konnten, und später auch direkt in den Mixer eingebaut wurden.
2010 wurde der „RANE TTM-57“ vorgestellt, welcher direkt über den Mixer, ohne extra Einstellungen, MIDI-Befehle der Software „SERATO SCRATCH LIVE“ ausführen konnte. Der Nachfolger „RANE SIXTY ONE“ / „SIXTY TWO“ erschien 2012 und brachte auch Konkurrenz mit dem „TRAKTOR KONTROL Z2“ der Berliner Firma „NATIVE INSTRUMENTS“ mit sich.