Am Wochenende vom 7. bis 10. Mai 2015 fand in Leipzig-Plagwitz eine überregionale Veranstaltung zu einem Thema statt, was eigentlich jeden von uns Einzelnen angeht: Datensicherheit und Netz-Kommunikation.
In Workshops und Vortragsreihen wurde den Teilnehmern der sichere Umgang mit den eigenen Daten, sicherer Kommunikation sowie die Herausforderungen für das Zusammenleben in der digitalen Gesellschaft nahe gebracht. Die dritte CryptoCon 2015 legte den Fokus auf Überwachung, Recht auf Vergessen und Internet Governance.
Der Veranstalter vom Leipziger Hackerspace sublab e. V. möchte damit auf ihren 200qm im Westwerk den „normalen User“ für die Vorzüge aber auch Gefahren des täglichen digitalen Lebens sensibilisieren. Dafür gab es am Sonntag sogar einen Junghackertag – extra für Schüler, Lehrer und Eltern.
Wer Aufzeichnungen nach-sehen oder hören möchte, kann dies auf den Seiten des Chaos Computer Clubs tun:
_www.media.ccc.de/browse/conferences/cryptocon/2015/index.html
Als Ableger des CCC – Chaos Computer Club, der 1981 gegründet wurde und bis heute eine der wichtigsten Schnittstellen zwischen digitaler Technik, Ethik und dem Staat & der Politik ist, beschreibt sich der Raum um das sublab folgendermaßen selbst:
Das sublab ist ein Hackerspace.
Es bietet technik- und netzaffinen Menschen aus Leipzig und Umgebung, sowie der ganzen Welt einen Ort zum kreativen Ideen- und Erfahrungsaustausch.
Verschiendene Gruppen und aktive Menschen erfüllen die Räume mit Leben und Projekten. Mensch trifft sich zum gemeinsamen basteln, löten und hacken aber auch um politische Themen, wie zum Beispiel die Vorratsdatenspeicherung zu diskutieren.
Das sublab stellt die dafür nötige Infrastruktur bereit und unterstützt damit aktiv die Hacker- und Alternativkultur in Leipzig.[..]
Wenn du nicht weißt, was du dir unter einem Hackerspace vorstellen sollst, dann komm doch einfach mal zu einer sub:lounge vorbei.
Bei netter Musik, kühlen Getränken und vielen interessanten Gesprächen kann man uns am besten kennenlernen.sublab e.V.
Karl-Heine-Strasse 93, Tor B
04229 Leipzig
Germany
Das sublab verfolgt den Gedanken des Hacktivismus. Anders als finanziell motivierte Hacker veröffentlichen Hacktivisten aus ihren ideologischen, sozialen und politischen Gründen Daten wie Zugangspasswörter, E-Mail-Adressen oder vertrauliche Informationen. Damit wollen Gruppen wie bspw. Telecomix oder das Anonymous Kollektiv gefährliche Lücken in den verschiedensten Systemen aufzeigen.
Zu den ethischen Grundsätze eines Hackers gehören:
- Der Zugang zu Computern und allem, was einem zeigen kann, wie diese Welt funktioniert, sollte unbegrenzt und vollständig sein.
- Alle Informationen müssen frei sein.
- Mißtraue Autoritäten – fördere Dezentralisierung.
- Beurteile einen Hacker nach dem, was er tut, und nicht nach üblichen Kriterien wie Aussehen, Alter, Herkunft, Spezies, Geschlecht oder gesellschaftliche Stellung.
- Man kann mit einem Computer Kunst und Schönheit schaffen.
- Computer können dein Leben zum Besseren verändern.
- Mülle nicht in den Daten anderer Leute.
- Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen.
Wer sich für das Thema und das große Zusammenspiel zwischen digitalen Daten, Informationen und Politik & Wirtschaft interessiert, kann sich erst einmal 2/3 der Klassiker unter den Spielfilmen ansehen, zu denen „Hackers – Im Netz des FBI“ & „Das Netz“ von 1995 sowie „23 – Nichts ist so wie es scheint“ von 1998 gehören:
Desweiteren gibt es noch eine interessante 80-minütige Dokumentation zum Thema Hacker-Kultur in Deutschland von 2010: